Texte zur Adventszeit von Stadtrat und Kreisheimatpfleger Klaus Gast finden Sie auch in der neuen Ausgabe des Heimatkundlichen Jahrbuchs 2018 Lech-Isar-Land.

Erhältlich im regionalen Buchhandel

 

Lesetipp auf Seite 303: 

Die drei Weisen aus dem Morgenland –

Eine Wanderung zur Sinnsuche im Pfaffenwinkel

 

http://www.lech-isar-land-heimatverband.de/aktuelles/

 

Warum der Nikolaus uns heute Geschenke in den Stiefel steckt.

von Reinhold Schlegel

 

Angefangen hat alles mit dem sogenannten „Wurf-Brauchtum“. Der Legende nach habe der Waisenknabe Nikolaus, bevor er Bischof wurde, drei arme Jungfrauen vor dem Leben auf der Straße bewahrt, indem er ihnen Geschenke zuwarf, die sie als Mitgift nehmen konnten. „Die Menschen haben es daher dem jungen Nikolaus gleich getan und den Kindern Geschenke zugeworfen“. Schnell sei klar gewesen, dass zumeist die größten Kinder die Geschenke fingen. „ Also musste man nach Behältern, um jedem, auch dem kleinsten Kind, Geschenke zu überreichen“. Da es im Mittelalter wenig Becher oder Schüsseln gab und die wenigsten im Haushalt benötigt wurden, kamen die Erwachsenen darauf, Schuhe oder Socken als Behälter zu nehmen. 

„Aus dem Einwerfen wurde also die Tradition, dass Schuhe, meist Holzschuhe, in der Nacht auf dem 6. vor die Türe gestellt und befüllt wurden“. 

Der Leisniger Riesenstiefel hält mit seiner Schafthöhe von 4,90m und einer Sohlenlänge von 2.20m den Guinness-Rekord als Weltgrößter Stiefel. 

Zu seiner Festigkeit wurden 140kg Sohlenleder aus 10 Rinderhäuten verwendet und allein das mit 16 Zacken besetze Sporenrad hat einen Durchmesser von 55cm. Der Stiefel steht im Stiefelmuseum in Leisnig, Sachsen. Hergestellt 1996. 

 

In Deutschland ist der Schuhmacher ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.

Absätze oder durchgelaufene Sohlen reparieren? Das klingt nicht gerade spannend. Schuhmacher tun aber viel mehr. Maßschuhe anfertigen zum Beispiel. Das ist eine kreative Aufgabe. Ein Grund, warum der Beruf zunehmend auch Frauen anzieht. Ein Mensch legt pro Tag zu Fuß rund 3 Kilometer zurück. Damit bringen wir im Laufe unseres Lebens auf rund 150 Millionen Schritte, was einer Strecke von mehr als 100 000 Kilometer oder mindestens zweieinhalb Mal rund um den Globus entspricht. Eine beeindruckende Leistung, die uns zugleich deutlich macht, wie wichtig die Füße und folglich auch die Schuhe sind.

Schuhe sind weit mehr als nur Schutz für die Füße, wirken sie doch in vielerlei Ansicht auf ihren Träger wie auf dessen Umfeld. Ausdrucksstarke, hochwertige Schuhe können eine gewaltige Anziehungskraft entfalten. Stilbewusste Menschen kombinieren mit Leidenschaft und Freude formvollendetes Schuhwerk mit ihrer restlichen Garderobe.

Regelmäßige und vor allem auch richtige Pflege, wie übrigens jede natürliche Haut sie erfordert, ist auf Dauer der beste Garant, daß Topschuhe lange halten und im Laufe der Jahre sogar noch schöner werden. Dazu gehören auch notwendige Reparaturen, die rechtzeitig und fachgerecht durchgeführt werden müssen. Und wer den Schuhmacher-Beruf ausübt, bekennt sich zudem als Umweltschützer und zur Nachhaltigkeit.  Denn angesichts von 400 Millionen Paar verkaufter Schuhe im Jahr, lohnt sich das Reparieren von Schuhen enorm.

Schuhe wollen getragen werden. Werden sie für einige Monate eingelagert, sollte man sie zuvor gründlich putzen. Der Aufbewahrungsort sollte stets luftig, trocken und sonnengeschützt sein. Stecken Sie die Schuhe niemals in Plastiktüten (Schimmelgefahr), sondern benutzen Sie Stoffschuhbeutel.

SchuhmacherIn zu sein, bedeutet für viele nicht bloß einen Beruf auszuüben, sondern ihre Berufung zu leben

 

Alle Jahre wieder …        

von Susanne Schmalhofer

 

...und nun schon zum 42. Mal beteiligen sich die Mitglieder von CSU und Frauen-Union mit einem Stand am Weilheimer Christkindlmarkt. Jedes Jahr am zweiten Adventwochenende verwandelt sich der Weilheimer Marienplatz in ein Vorweihnachtsmärchen: Liebevoll geschmückte Holzbuden reihen sich zwischen dem festlich beleuchteten Tannenbaum, der Mariensäule und dem Brunnen ein. Die Besucher finden ein breites Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten, weihnachtlichen Bastelarbeiten und Dekorationsartikeln für die stade Zeit. Auch Weilheimer Künstler und Kunsthandwerker sind mit ihren Werken vertreten. 

Am Stand der CSU gibt es auch in diesem Jahr Glühwein, Kinderpunsch und Flammkuchen zu kaufen. Der Erlös aus dem Verkauf wird an Vereine und soziale Einrichtungen gespendet, die sich in Weilheim engagieren. Brücke Oberland, Ortscaritas, Weilheimer Menschen in Not, Weilheimer Tafel, Das Netz, Kinderschutzbund, Schülercoaching, Jugendarbeit der evangelischen Kirche, Förderkreis für das Städt. Bürgerheim Weilheim sind nur einige der Einrichtungen, die wir in den letzten Jahren unterstützen konnten. Denn trotz der wirtschaftlich allgemein prosperierenden Situation in Oberbayern gibt es auch in unserer Stadt vielfach verborgene Not. Wir sind dankbar für die vielen ehrenamtlich Engagierten, die sich dort einbringen und Betroffenen unter die Arme greifen. Gerne helfen wir mit einem finanziellen Beitrag mit.

Auf diese Weise haben wir in den vergangenen Jahren schon mehrere zehntausend Euro für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Eine beachtliche Summe, die durch den Durst und Appetit der Christkindlmarkt-Besucher möglich wurde. Deshalb: Besuchen Sie unseren Stand auch in diesem Jahr, genießen Sie einen Flammkuchen, trinken Sie einen Glühwein in entspannter Atmosphäre und helfen Sie uns, Gutes für Weilheim zu tun!

 

Ilumina – Lichtertanz

von Eva-Maria Schweiger

 

Hinter diesem Künstlernamen verbirgt sich Geschwisterpaar Max und Lilly Braune. Schon von klein an übten sich beide in der Kunst der Jonglage, flankiert von Tanz, Theater und etwas Akrobatik.  Vor fünf Jahren gründeten sie ihre Gruppe „Ilumina“ und bieten unter diesem Namen ihre Kunststücke an.

Ihr Angebot ist breit gefächert. Schwerpunktmäßig bieten sie Feuershows zu den verschiedensten Gelegenheiten wie Firmenfeiern, Hochzeiten oder runden Geburtstagen an. Wichtig ist ihnen dabei, dass sie die individuellen Wünsche ihrer Auftraggeber berücksichtigen. „Wenn ein Brautpaar ein ganz besonderes Lieblingslied hat – dann ist es doch selbstverständlich, dass wir dieses in unsere Show einbauen“, so Max Braune. Die ersten Hochzeitstermine für die Saison 2018 wurden bereits gebucht. Und überhaupt die Musik – wichtigster Impulsgeber für jede Show. Die Übereinstimmung von Feuerspiel und Musik, was Choreographie und Ausdruck angeht, liegt ihnen sehr am Herzen. Besonders gut erkennt man dies an den beiden beliebten und gern gebuchten Feuershows „Alpenglühn“ zu bayrischen Klängen und „Mockingjay“, angelehnt an die bekannte Filmmusik. 

Nicht immer erlauben es die örtlichen Gegebenheiten mit Feuer zu spielen. Aber mindestens genauso beeindruckend sind Shows mit LED. „Mit einer Techno-Nummer traten wir im Sommer am Strand auf – viel zu windig für Feuer. Und sofort hatten wir ein breites Publikum, das unserem Spiel folgte“, führt Max weiter aus.

Ein besonderes Anliegen ist ihnen aber die Arbeit mit Kindern. Deshalb leiten sie beim TSV Weilheim auch die beiden Jongliergruppen „Juggling and more“. „Kommen kann jeder, der Spaß daran hat und jonglieren lernen möchte. Wir bieten Keulen- und Balljonglage, aber auch Diabolo, Levistick, Hulahoop und natürlich Poi und Staff. Wer Lust hat mitzumachen ist immer willkommen“, meint Max. Und seine Schwester Lilly ergänzt lächelnd: „Wir werden auch gerne für Kindergeburtstage gebucht. Nach einer kleinen Comedy bieten wir für Kinder ab ca. 6 Jahren Workshops von 1 bis 2 Stunden an. Da ist der Geburtstag schnell rum. Das letzte Geburtstags-„Kind“ feierte zusammen mit seinen Freunden seinen 30.Geburtstag – und hatte riesig Spaß.“  In ihren Comedyshows, beispielsweise dem Programm „Jahrmarkt“, verbinden sie Jonglage mit Theaterspiel und Clownereien und treten damit auch auf Straßenfesten auf, unter anderem 2016 beim „Tag des Sports“ in Weilheim. 

Ilumina Lichtertanz – ein wunderschönes Steckenpferd der beiden Studenten, welches die beiden niemals hauptberuflich, mit Herz und Leidenschaft aber als liebenswertes Hobby ausüben. 

 

Weilheimer Fasching  

von Sepp Wiedemann

 

Tanz, Musik, lachende und staunende Kinderaugen, einfach eimal unbeschwert die Zeit genießen, Freunde treffen, gemeinsam sein, auch manchmal Verantwortung tragen und zur Freude anderer etwas leisten.

Auf einmal ist sie da, die Faschingszeit und somit wie aus dem ´Nichts´ die Feierlaune.

Faschingsveranstaltungen werden jedoch  schon Monate zuvor von vielen helfenden Händen, Vereinen, der Stadtverwaltung, in unzähligen Arbeitsstunden und Besprechungen vorbereitet, damit dann auch alles gut und sicher ´über die Bühne ´geht.

Seit Jahren ist auch die CSU Weilheim ein verlässlicher Partner, indem sie den Innenstadtfasching, insbesondere den Kinderfasching tatkräftig unterstützt.

 

Oh jeh, wenn die vielen Vereine nicht wären,

… in der Hauptbesprechung:

´wir machen wieder Crepes und Sektbar`so z.B. die Wasserwacht Weilheim und sofort im Anschluß der Satz: ` unsere Mannschaft übernimmt dann auch den Sanitäts /Bereitschaftsdienst`.

So auch die ´Freiwillige Feuerwehr WM ´, sie gibt uns Schutz und Sicherheit, wenn wir mit dem Handwagenumzug lustig durch die Straßen ziehen. Auch einen Stand mit Bewirtung und Belustigung wird die FFW haben. Wie selbstverständlich ruft der ´Heimat und Trachtenverein ´ in die Runde:´Wir bauen dann wieder das Stadttor auf´ und so auch das ´Technische Hilfswerk´. Die Ideen und tollen Aktion zum Innenstadtfasching des THW  sind weit hin bekannt.

Tom vom Zauberer Verein Weilheim und Ulrike vom ´Dachsbräu ´ lassen sich zur Besprechung entschuldigen , sichern uns jedoch deren Unterstützung zu. Fleißig wie die Bienen sind die Mädels der Tanzgarde ´Wild Angels ´. Was täten wir ohne Euch? 

Unsere langjährigen Freunde vom ´Frohsinn 2000 ´sowie der ´Spielmannszug´ aus Peißenberg unterstützen uns auch diesmal wieder tatkräftig. Neben unserem treuen ´Pöckinger Faschingsclub´ haben wir zahlreiche Tanzgarden aus dem Umland zu Gast.

Nicht zu vergessen das großartige Team der ´Narrhalla Weilheim ´.

Wenn die Böllerschützen Zeichen zum Abmarsch des Handwagenumzuges geben, führt uns die Weilheimer Stadtkapelle den Umzug an. Die Stadtwerke Weilheim sorgen für die Verkehrsregelung und unterstützen mit Mannschaft und ´schwerem Gerät´.

Von den Vereinen: `Bauernmarkt Verein´, ´Pfadfinder Weilheim´, ´Tennisclub´, ´BBV´,       ´CSU´,´Schachclub´werden wir von deren Aktion überrascht.

Es besteht auch noch für Vereine die Möglichkeit sich nachzumelden, 

Der Handwagenumzug, etwas ganz besonderes.

Der Handwagenumzug ( jeder ist zum Mitmachen eingeladen, jedoch bitte vorher, rechtzeitig anmelden) gibt Möglichkeit zu bespaßen, bestaunt zu werden, den Zuschauern Bonbons, ein Lachen und Winken ´zuzuwerfen´, Kinder mit selbst gebauten Fahrzeugen durch die Weilheimer Innenstadt zu ziehen, was tatsächlich nur an besonderen Tagen , wie z.B. des Weilheimer Innenstadtfasching möglich ist. Und wenn jemanden etwas auf der ´Seele´ brennt, was ihm in der Stadtpolitik nicht gefällt, kann hier gerne mit Spaß ´angeprangert ´ oder zum Nachdenken angeregt werden. Die teilnehmenden Fahrzeuge dürfen nur ohne Motorisierung geschoben oder gezogen werden, Tiere bleiben besser Zuhause.

 

 

 

…ein Besuchermagnet

von Dr. Johannes Langer

 

Der erste Weilheimer Tag der Gesundheit war ein voller Erfolg.

Den Gesundheitsstandort Weilheim im Rahmen einer Messe sichtbar zu machen - das war die Idee. Mehr als 30 Aussteller und ebenso viele Referenten folgten der Einladung und beteiligten sich am ersten Weilheimer Tag der Gesundheit.

Auch die Besucher fanden den Weg in die Weilheimer Stadthalle in großer Zahl, um sich an Ausstellungsständen und in Kurzvorträgen über das breite medizinische Angebot in unserer Heimatstadt zu informieren. 

Als Hauptkooperationspartner war die Krankenhaus GmbH ein starker Partner, der mit einem großen Ausstellungsstand und einem umfangreichem Programm, einer Reihe von Vorträgen und sogar Live-Übertragungen aus dem OP am Weilheimer Krankenhaus auf der Messe für Höhepunkte sorgte.

Viele Aussteller boten interessante Interaktionsmöglichkeiten für Jung und Alt an ihren Ständen: So  wurden in einer „Teddyklinik“  des Jugendrotkreuz Kuscheltiere behandelt, an anderer Stelle konnten Interessierte ihre Kenntnisse in der Herz-Lungen-Wiederbelebung auffrischen und die Funktion eines vollautomatischen „DEFI“  kennenlernen Auch ein Rettungswagen stand den ganzen Tag über für die Besucher zur Besichtigung bereit. Besonders Familien freuten sich über das vielfältige Angebot.

Schirmherr Alexander Dobrindt und die Ehrengäste der Eröffnung, darunter Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Landtagsabgeordneter Harald Kühn, zeigten sich beeindruckt vom Umfang dieser - rein ehrenamtlich organisierten – Veranstaltung. Sie ließen es sich auch nicht nehmen, auf einem ausgiebigen Messerundgang die  einzelnen Stände zu besuchen.

Unter dem Motto „Weilheim gegen Leukämie“ boten die Veranstalter zusammen mit der Stiftung Aktion knochenmarkspende Bayern die Möglichkeit, sich als Stammzellspender registrieren und typisieren zu lassen. Dadurch konnten 147 neue, potentielle Lebensretter gewonnen und in die Knochenmarkspenderdatei aufgenommen werden.

Besonderes Engagement zeigte dabei der SV Wessobrunn. Der Vorsitzende Georg Guggemos telefonierte mehrere Stunden  und brachte damit alleine 40 Mitglieder zur Typisierung. Die VR-Bank Werdenfels eV., die für diesen Fall eine Spende zugesagt hatte, belohnte das mit einem Scheck über 500 Euro für den Sportverein.

Der Dank des Organisationsteams gilt allen Kooperationspartnern, Sponsoren, Ausstellern und Referenten. Durch die gute Zusammenarbeit wurde der Weilheimer Tag der Gesundheit zu einer großen Bereicherung im Weilheimer Messeprogramm.

Der große Erfolg dieser Veranstaltung ist natürlich ein Riesenansporn für das  Orgateam, eine Wiederholung im Jahr 2019 zu ins Auge zu fassen. 

 

 

Denkmalpflege des Bezirks – Zuschuss-Spitzenreiter Weilheim-Schongau

von Alexandra Bertl, Bezirksrätin

 

Über eine halbe Million Euro hat der Kulturausschuss im oberbayerischen Bezirkstag im November für die Denkmalpflege bewilligt. Zusammen mit bereits im Frühjahr gewährten Zuschüssen gibt er in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro für die Denkmalpflege aus – 100.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Davon fließt mit über 400.000 Euro der größte Anteil in den Landkreis Weilheim-Schongau. 

Altes erhalten und neu gestalten – auch die Kreisstadt profitiert

„7.000 Euro gehen nach Unterhausen für die Innensanierung der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung. Die Sanierung der Großen Hochlandhalle fördert der Bezirk mit rund 25.000 Euro “ erklärt Bezirksrätin Alexandra Bertl. „Schon im vergangenen Jahr konnten wir unter anderem die Renovierung der Heilig-Geist-Kirche, des historischen Traktes am Gymnasium und die Sanierung der Stadtmauer unterstützen“.

Eine Finanzspritze gibt es mit der aktuellen Ausschüttung für einige weitere Gotteshäuser im Landkreis, darunter rund 12.500 Euro für die Außensanierung der katholischen Filialkirche St. Georg auf dem Auerberg. Auch private Vorhaben wie die Sanierung des ehemaligen Hofmarkrichterhauses oder Alten Ziegelei in Polling unterstützt der Bezirk.

Der Bezirk Oberbayern bezuschusst Maßnahmen an Bau- und Bodendenkmälern sowie an Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt bis zu zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro. Die Förderung der Denkmalpflege gehört zu den Aufgaben der Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern, die ihren Sitz im Kloster Benediktbeuern hat.

 

Alexandra Bertl:

„2,5 Millionen Euro gibt der Bezirk Oberbayern dieses Jahr für die Denkmalpflege aus. Dass wir im Landkreis Weilheim-Schongau davon über 400 000 Euro bekommen, freut mich besonders. Wir sind damit absolute Spitzenreiter. Ich bin froh, dass wir mit dem Bezirk Oberbayern die Möglichkeit haben öffentliche und private Renovierungsmaßnahmen zu unterstützen. Die Schönheit unserer Region beruht in erster Linie auf unseren landschaftlichen Schätzen. Unsere Baudenkmäler unterstreichen sie jedoch in besonderer Weise.“

 

 

Warum denn nicht mal eine Disco?

von Xaver Winter

 

Seit einiger Zeit steht der Wunsch junger Weilheimer: Eine Disco in unserer ruhigen Kreisstadt, eine Möglichkeit abends wegzugehen, um Freunde zu treffen oder neue kennen zu lernen.  

Entscheidendes Argument potentieller Discobetreiber, eine solche Örtlichkeit in Weilheim nicht anzusiedeln, ist, dass Rahmenbedingungen für eine solche Lokalität hier nicht wirklich gegeben sind. Lärmschutz auf der einen Seite, schlechte Bus- und Bahnanbindungen in der Nacht auf der anderen Seite. Zum Teil verständlich – wer möchte schon nachts von angetrunkenen Menschen und lauter Musik im Schlaf gestört werden? Dabei wäre es doch so einfach eine Lösung zu finden – wenn man wollen würde. 

Weilheim soll bald Oberzentrum werden, Weilheim soll auch ein neues Gewerbegebiet bekommen und im Stadtrat wird natürlich rege diskutiert wie grün die Innenfläche eines Kreisverkehrs sein müsse, damit Lebensräume von Tieren, Insekten und Pflanzen keinesfalls beschränkt werden. Aber wer denkt dabei an den Lebensraum junger Erwachsener? Die Möglichkeit Freiheit ausleben zu können, anstelle von der Stadt Weilheim um 22 Uhr ins Bettchen geschickt zu werden!

Für Jugendliche gibt es ja das Come-In, eine Einrichtung mit viel Potential, aber als 18-, 19- oder 25-Jähriger muss man bis nach München fahren, wenn man mal ordentlich feiern möchte. Selbst für etwas lautere, aber weniger ausgelassene Geburtstagsfeiern fehlt die passende „location“ im mittleren Landkreis. Nachfrage gibt es genug, nicht nur aus Weilheim, sondern auch aus den umliegenden Gemeinden und Dörfern, denn das Angebot von Discotheken ist nicht rar, sondern liegt ziemlich genau bei null.

Die Idealvorstellung wäre natürlich eine Lokalität im neuen Gewerbegebiet Achalaich oder am Trifthof (Also etwas abgelegen vom Siedlungsgebiet), in welcher sich eine Disco ansiedeln kann und ein Nachtbus an bestimmten, stark frequentierten Tagen durch die Gemeinden fährt und die „Party-People“ zur Disco oder wieder ins Heimatdorf bringt, damit Unfälle und entstehende Lärmpegel auf dem Nachhauseweg unterbunden werden. Viele Möglichkeiten, ein solches Angebot schmackhaft für Alle zu machen – auch für die nicht-nachtaktiven Bürger der Stadt – sind gegeben. Hier ist nur etwas Kreativität und Wille zur Veränderung gefordert. Ein großes Potential für die jungen Menschen, die Lebendigkeit und Generationengerechtigkeit der Stadt Weilheim und als gut gewinnbringende Einnahmequelle für die Discobetreiber. 

Vielleicht würde das auch endlich dazu führen, dass „Saufgelagere“ an der Ammer oder in der Au unattraktiver werden und sich Weilheimer Bürger nicht mehr über die daraus resultierenden Müllberge und Glassplitter auf den Wegen aufregen müssen.  

 

Kann das noch gesteigert werden?

von Gerald Weingessl

 

Eine Wette und ganz viel Sport waren die Ereignisse am vierten Septemberwochenende 2016 im Rahmen der Aktionen „40 Jahre Fußgängerzone in Weilheim“.

Der CSU-Ortsverband hatte die Weilheimer mit der ersten Stadtwette herausgefordert und auf den Marienplatz gelockt. Und sie kamen!

Die Wette wurde verloren. Weil weit mehr als die geforderten 40 Teilnehmer kurze künstlerische Beiträge auf der Bühne am Marienplatz präsentierten. Musik, Gesang, genauso wie Poesie oder Humoristisches, einzeln oder in Gruppen wurde vorgetragen. Mit einem Gedicht eröffnete Irmgard Buttner, mit 89 Jahren die älteste Teilnehmerin, die Wette. Auch die Jüngsten wollten mitmachen. Ida (7) und Konstantin (3) schmetterten „Der Mond ist aufgegangen“. Es war für alle eine Riesengaudi. Während dessen war durch Mitglieder der CSU der Marienplatz zum Teil in „Cafe del Mar“ und „Lounge in the City“ gemütlich eingerichtet, wo die Besucher mit Wein, Bier vom „Dachsbräu“ und viel Kulinarisches verwöhnt wurden. Als am Abend die Stadtkapelle aufmarschierte und zünftig aufspielte, sicherten bereits Helfer vom THW und Alpenverein den Kirchturm. Zum Abschluss rockten „Lisa & Band“ den Marienplatz.

 

Als Wetteinsatz mussten sich beherzte Weilheimerinnen und Weilheimer vom Kirchturm abseilen. Unter den Mutigen waren: Marion Lunz-Schmieder, Angie Flock, Pirmin Mohr, Martin Wagner, Ingo Remesch und Lothar Poguntke. Hochachtung!

„Wette verloren – und alle haben gewonnen“ war die Schlagzeile in der Montagspresse.

Sportlich ging es am Samstag weiter. Zum dritten Mal hat das Orga-Team der CSU zum Tag des Sports eingeladen. Schönes Wetter, großer Sport und gute Laune waren der Grund, dass am Vormittag auf dem Marienplatz fast kein Durchkommen mehr möglich war. Man hatte das Gefühl, ganz Weilheim ist in Bewegung. 

Fernsehmoderator Moritz Küffner sorgte auf der Bühne für den richtigen Ton und Kommentar. Wie viel Freude sportliche Betätigung machen kann, zeigten die Gruppen die teils bei heißer Musik schweißtreibende Vorführungen boten.

Rund 20 Weilheimer Vereine und Studios stellten sich den Besuchern mit Aufführungen und Mitmachaktionen vor. 

Im September 2018 ist es wieder soweit!

Das Orga-Team des WM’er CSU Ortsverbandes plant schon die zweite Stadtwette und die 4. Auflage des Tag des Sports auf dem Weilheimer Marienplatz. 

Wir freuen uns drauf!

 

 

Vom Gegner angefeuert zum Bundesliga-Sieg! 

von Pirmin Mohr

 

Manuel Förster macht das 48:26 gegen Buttenwiesen klar. Am 11.11. lag nicht nur ein Hauch von Bundesliga in der Luft, sondern auch die Turner von Exquisa Oberbayern des TSV Weilheim gegen den TSV Buttenwiesen. Allen voran unterstützt Manuel Förster aus Weilheim tatkräftig sein Team in der Bundesliga. Wenn auch der Wettkampf im November teils gegen regionale Turner ging, die unter der Flagge vom TSV Buttenwiesen an den Start gingen, galt es sich gegen die drei Peitinger Fabian Ullrich, Nicolai Ullrich und erstmals Moritz Kraus sowie Anselm Schmid aus Weilheim zu behaupten.

Mit einem Tsukahara war der Bundesliga Sieg sicher!

Förster war als Vorletzter an den Start gegangen und konnte mit einer erst in diesem Sommer erlernten Übung, dem Tsukahara sich gegen seinen Gegner Florian Raab behaupten und entschied die Runde mit 3 zu 0 für Exquisa Oberbayern.

Auch ein Sieg für den Turnstandort Weilheim, der mit einer übervollen Jahnhalle aufwarten konnte. „Ich war echt überwältigt von der Atmosphäre in der vollen Halle. So viele Leute sind sonst nur beim Adventsturnen“ erzählt Förster mit voller Begeisterung von dem Wettkampf.

Insgesamt waren die Turner des TSV Weilheim in guter Form. Förster ging dabei als erster Turner des Abends an den Start.  Das Duell gegen seinen früheren Teamkollegen im TSV Fabian Ullrich endete mit 0 zu 0. Weiter am Barren turnte Förster mit Bravour, konnte sich aber letztendlich nicht gegen den Österreicher Höck durchsetzen (0:4). Im finalen Reck konnte Manuel Förster jedoch den Durchgang für sich entscheiden.

KURZ GEFRAGT:

Welchen Vorteil bietet es, als separater Turnkader tätig zu sein?

Förster: So kommen die besten Turner zusammen. Um eine gute und damit erfolgreiche Mannschaft zu stemmen, sind in den Vereinen zu wenige Leistungsturner. Mindestens 4 Turner müssen an allen Geräten Leistung bringen. Bei Wettkämpfen sollten jedoch 4 bis 10 an den Start gehen, um zum einen den einzelnen zu schonen und dass ein jeder an einem anderen Gerät die beste Leistung bringt.

 

Wie bist du zum Turnen gekommen?

Förster: Meine Eltern haben schon geturnt. Oft wenn meine Mutter beim Arbeiten war hat mich mein Papa  mit zumTurnen genommen. Mit 8 Jahren bin ich dann in das Leistungsturnen eingestiegen, was mit 3 mal 3 Stunden Training pro Woche plus Wettkämpfe durchaus eine Aufgabe ist.

 

Welche Ziele gibt es für Exquisa in der kommenden Saison?

Förster: In der vergangenen Saison haben uns leider 4 Turner gefehlt aufgrund von beruflichen Gründen und Verletzungen. Wenn wir in der kommenden Saison wieder vollzählig sind, wollen wir natürlich die Meisterschaft gewinnen! Das sollte auch klappen, da wir heuer trotz geringerer Mannschaftsstärke durchaus gut abgeschnitten haben.

 

INFO:

Exquisa Oberbayern ist ein Kunstturn-Team, welches sich aus Turnern verschiedener Vereine aus Oberbayern zusammensetzt und Wettkämpfe auf nationaler sowie Landesebene bestreitet. Gegründet aus der Not, dass kein Verein im Turngau Amper-Würm (die Gegend zwischen München und dem Lech) eine ausreichend starke Mannschaft stellen konnte, um den Start in die Bayerische Landesliga zu starten, und mit dem Bestreben einiger Turner und Trainer, den Besten weitere Perspektiven zu schaffen, wurde die TG Amper-Würm, gegründet. Und schnell etablierte sie sich in Bayern Liga.

Die Turner wurden schnell in ganz Deutschland für ihre Kuhflecken-Trikots bekannt und treten unter dem Namen Exquisa Oberbayern auf. Für Exquisa Oberbayern turnten unter anderem zwei Turner die mittlerweile in der zweiten und ersten Bundesliga für den FC Bayern München turnen. 

Derzeit turnen Nachwuchsturner aus Weilheim, Mühldorf und Unterhaching für die Mannschaft. Sogar aus dem Ausland wird das Team verstärkt. Die jungen Ungarn Bank und David sind bereits seit über 2 Jahren dabei und turnten auch bei großen Internationalen Events.

 

Die neue Berufsschule Weilheim: Ein Leuchtturmprojekt für unseren  Landkreis Weiheim-Schongau  

von Stefan Zirngibl 

 

Das Handwerk ist ein wichtiger und unverzichtbarer Standortfaktor für den Landkreis Weilheim-Schongau und trägt, insbesondere in Krisenzeiten, zur wirtschaftlichen aber auch zur gesellschaftspolitischen Stabilität bei.

Mit Fug und Recht können wir Handwerker sagen: Wenn es dem Handwerk gut geht, geht es auch den Gemeinden und dem Landkreis gut. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen für das Handwerk stimmen, damit unsere Betriebe investieren und wachsen können, damit die Zahl der Arbeitsplätze gesichert und vermehrt werden kann.

Untrennbar verbunden ist der Erfolg und der Bestand des Handwerks mit einer fundierten, zukunftsorientierten und sich den verändernden technischen Anforderungen angepaßten Ausbildung unseres Berufsnachwuchses.

Ausbildung und damit arbeiten im Handwerk war noch nie zweitrangig und ist es heutzutage noch viel weniger. Jahr für Jahr bilden wir Handwerksmeister weit über 1000 Lehrlinge aus. Die technischen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit unserer Lehrlinge ist in allen Handwerken in den letzten 40 Jahren überdurchschnittlich angestiegen. Allein die Bedienung und Wartung der z.T. PC-gesteuerten Maschinen verlangt ein mehr als hohes Maß an technischem Verständnis verbunden mit großer Sorgfalt und Konzentration. Oft geht es hier um den Umgang mit Werten in Höhe von vielen Tausend €uro. 

Das müssen unsere Lehrlinge lernen, dass müssen unsere Lehrlinge beherrschen!

In unserem gesetzlich vorgeschriebenen dualen Ausbildungssystem, um das uns der „Rest der Welt“ beneidet, muss mit den erhöhten Anforderungen an die Ausbildungsfähigkeit der Betriebe auch die Berufsschule Schritt halten können.

Eine neue, moderne und zukunftsfähige Berufsschule ist für uns Handwerker unverzichtbar, ja eigentlich lebensnotwendig. 

Die Fertigstellung der Berufsschule ist für das Jahr 2021 geplant. Drücken wir uns alle die Daumen, dass das klappt!

 

Was für eine neue Berufsschule soll gebaut werden?

Nun, beileibe kein Prestigeobjekt, wie schon das ein oder andere Mal in der Presse zu lesen war. Und auch wenn sich die Gesamtkosten auf etwa 65 Mio. € belaufen werden, so werden hier keine „goldenen Wasserhähne“ oder irgendetwas gebaut oder eingebaut, was nicht unbedingt notwendig ist. Es soll ein sicher ansprechender Bau entstehen, der auch der Ortseingangssituation Weilheim´s gerecht wird und in dem sich Lehrlinge und Lehrer der kommenden Generationen wohl fühlen. Es wird auch berechtigterweise großer Wert auf  Nachhaltigkeit gelegt, insbesondere was Energieversorgung, Baustoffe, Dachform und Außenanlagen betrifft. 

Aber grundsätzlich wir eine Berufsschule gebaut, die es mit integrierten Fachraumkonzepten ermöglicht, unsere Lehrlinge zukunftsorientiert auszubilden. Die Werkstätten sind so konzeptioniert, dass auch auf sich verändernde zukünftige Anforderungen ohne großen Aufwand eingegangen werden kann.

An der neuen Berufsschule werden Werkstätten für Maurer, Zimmerer, Schreiner, Metallbauer, Maler und Lackierer sowie Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Landmaschinenmechaniker und Anlagenmechaniker geschaffen. 

Das heißt es entsteht eine Schule mit großräumigen Werkstätten, nicht nur ein normales Schulgebäude mit Unterrichtsräumen.

Das ist der wesentliche Punkt für die sicher sehr hohen Kosten, aber dieser Aufwand ist eine mehr als segensreiche Investition in den Wirtschaftsstandort Landkreis Weilheim-Schongau.

 

 

Liebe Weilheimerinnen 

liebe Weilheimer,

vor dem Hintergrund vieler Kriegsherde in der Welt, großer Hungersnot in Afrika und der atomaren Bedrohung durch Länder wie Nordkorea, findet seit einigen Jahren  eine  Völkerwanderung nie gekannten Ausmaßes statt.

Hiervon ist seit 2015 auch Europa und vor allem Deutschland betroffen, diese Situation fordert die Politik und auch jeden einzelnen Bürger. Dem unermüdlichen Einsatz vieler unserer Bürger ist es zu verdanken, dass Deutschland nicht unter der Belastung des Flüchtlingsstroms zusammen gebrochen ist. Den vielen ehrenamtlichen Helfern möchte ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen.

Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu, die Ergebnisse der Bundestagswahl, das Scheitern der Koalitionsverhandlungen und das Erstarken der „ rechten Kräfte“ in unserem Land, haben zu weiterer Verunsicherung geführt. Die gewählten Politiker müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und Deutschland wieder zu einem stabilen und berechenbaren Partner für Europa und die Welt machen.

Ich bin überzeugt, dass wir die Kraft haben, alle anstehenden Herausforderungen letztendlich zu meistern.

Ich wünsche Ihnen beim Lesen unserer neuen Ausgabe von „ Servus Weilheim“ viel Spaß und informative Unterhaltung. Sie werden sicherlich viele“ Dinge“ , die sich in Weilheim im Jahre 2017 ereignet haben, wiedererkennen.

Für die anstehende Adventszeit wünsche ich Ihnen besinnliche Stunden, ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Jahr 2018. 

 

Ihr 

Frank Dittmann

CSU Ortsvorsitzender

 

...wie geht es Dir mit der Coca Cola Flasche in der Hand, Deinem Rauschebart und Deinem dicken Bauch? – so sehen Dich nämlich viele Menschen heutzutage.

Fühlst Du Dich wohl, wenn Du nicht mehr mit Deinem wirklichen Namen „Heiliger Nikolaus“, sondern nur noch mit „He! Weihnachtsmann!“ angesprochen wirst? Ist es nicht nervig, immer wieder erklären zu müssen, wer Du wirklich bist? Nämlich der Bischof aus Myra in Kleinasien, der der Christenverfolgung ausgesetzt war und viel Gutes getan hat.

Vielleicht tröstet es Dich ein bisserl: 

Ähnlich wie Dir geht es nämlich Deinem Kollegen, dem Heiligen Martin. 

Das St. Martins-Fest, bei dem die Kinder mit selbstgebastelten Laternen durch die Städte ziehen, der Tag an dem es Martins-Gänse gibt, soll daran erinnern, wie der Heilige Martin seinen Mantel für einen Bettler ausgebreitet und ihm geholfen hat. Für die Kinder ist das ein so schönes „Event“ -  mit Vorbildcharakter. 

Aber weißt Du, wie sie heutzutage zum Sankt Martins- Fest sagen: „Sonne-, Mond- und Sterne – Fest“. Tatsächlich so in Nordrhein-Westfalen geschehen. Der arme Heilige Martin....Aber weißt Du lieber Heiliger Nikolaus, es ist noch nicht genug: 

Die Weihnachtsbeleuchtung wird nun Winterlicht genannt und aus der Bezeichnung „Weihnachtsmärkte“ wird „Wintermarkt“. Statt „Frohe Weihnachten“ rufen wir uns lieber „Frohe Festtage“ zu und unser liebes Christkind bezeichnen wir nur noch als „einen kleinen Jungen namens Jesus“.

Bloß nix Falsches sagen! Angesichts unserer multikulturellen Gesellschaft, müssen wir uns unbedingt „politisch korrekt“ verhalten. Ja niemanden mit christlichen Ausdrücken, bayerischen Traditionen und kulturellen Grundwerten verletzen. 

Tja, jetzt muss ich mich bei Dir, lieber Heiliger Nikolaus entschuldigen. Denn so ein Verhalten ist Dir gegenüber ganz sicher nicht „politisch korrekt“. Und auch allen Menschen anderer kultureller Herkunft gegenüber nicht. Denn wir alle, wir Menschen auf dieser Erde sind in der Lage, gegenseitige Toleranz zu üben und uns gegenseitig mit Respekt zu begegnen. Wir können das! 

Und in diesem Sinne wünsche ich Dir, Heiliger Nikolaus und allen Menschen dieser Erde

 

FROHE WEIHNACHTEN!

Deine Emmi

 

 

In Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein...

von Angelika Flock

 

So beginnt eines der bekanntesten Weihnachtslieder, die Volksweise von Friedrich Spee aus dem Jahre 1638. Weihnachten, das Fest der Liebe und Freude, vor allem aber das Fest der Geburt Jesu unseres Heilands. 

Aber nicht nur zu Weihnachten ist es eine große Freude, wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt. Jede Mutter, jeder Vater, jede Familie weiß, welch ein Wunder mit der Geburt eines Kindes geschieht.

Und welch eine Beruhigung ist es für jede werdende Mutter, wenn sie weiß, sobald die Wehen losgehen, ist die nächste Geburtsstation nicht weit. Und dort von Hebammen und Ärzten gut versorgt zu sein, ist die beste Voraussetzung für eine gute Geburt. Aber leider, immer mehr verschwinden kleine Geburtsstationen – auch bei uns in der Region, auch bei uns in der Stadt.

Es war großartig und mutig von unserer Landrätin Andrea Jochner-Weiß, unseren Kreisräten und der Krankenhaus GmbH, vor ca. drei Jahren eine gynäkologische Fachabteilung mit Geburtsstation ins Leben zu rufen! Politik und Krankenhaus GmbH waren bereit, sich die Versorgung der werdenden Mütter etwas kosten zu lassen. Unsere Frauen vor Ort hatten  - bis vor kurzem – das große Glück, ganz beruhigt der Geburt ihres Kindes entgegen zu sehen. Der Weg war kurz, die Versorgung rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr gewährleistet. Unsere Geburtsstation hatte Leuchtturmcharakter in ganz Bayern, selbst Ministerpräsident Seehofer legte sein Augenmerk auf unseren Weilheimer Kreißsaal.

Doch leider, dann kam das Aus. 

Akuter Hebammenmangel machte die gesicherte Versorgung der Gebärenden nicht mehr möglich. Leider hat es der Berufsstand der Hebammen immer schwerer. Es müssen hohe Versicherungssummen geleistet werden und die erst kürzlich getroffene Entscheidung, dass Hebammen nur noch die Betreuung von maximal zwei Schwangeren gleichzeitig abrechnen dürfen, ist für die Hebammen fatal.

Die ärztlichen Geburtshelfer haben es auch nicht leichter: Enorm hohe Versicherungsprämien und die Gefahr, für vermeintliche Geburtsfehler verklagt zu werden, hält doch so manchen Gynäkologen von der praktizierenden Geburtshilfe ab. Es ist folglich schwer, für die Krankenhäuser das entsprechende Fachpersonal zu bekommen.

Aber eine noch fast größere Krux ist, dass sich die Geburtsstationen nicht rechnen - zu hohe Kosten bei zu wenig Einnahmen. Also liegt es nahe, sich von Unrentablem zu lösen und die Kreißsäle zu schließen.  Doch was für die Kliniken eine finanzielle Erleichterung bedeutet, heißt für werdende Mütter: volle Kreißsäle, lange Wege und schlechte Betreuung während und nach der Geburt.

Das Ganze ist paradox: Obwohl die Geburten in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren von 50.000 Neugeborenen auf mittlerweile 740.000 Babys im Jahr gestiegen sind, werden immer weniger kleine Kreißsäle betrieben.

Gab es 1991 noch 1186 Kreißsäle,  waren es Ende 2015 nur noch 709. Das ist ein Rückgang von 40 Prozent.

Eine bedenkliche Situation: Die Geburtsstationen auf dem Land schließen und Frauen aus den ländlichen Regionen werden gezwungen, in die Kliniken der Großstädte zu kommen. Dort sind aber die Kreißsäle überfüllt,  es herrscht Platzmangel, die Frauen kennen niemanden und die Angehörigen haben es schwer, Mutter und frischgeborenes Baby zu besuchen. Immer wieder kommt es bereits vor, dass Frauen wegen überfüllter Kreißsäle nicht aufgenommen werden können.

Und dennoch zeichnet sich ein klarer Trend ab: die Zentralisierung der Geburtsstationen. Der Grund ist eindeutig, nämlich große Geburtsstationen lassen sich deutlich besser finanzieren. 

Die Vermutung liegt nahe, dass eine berechenbare und planbare Geburtshilfe das Ziel ist. Eine natürliche, dabei aber zeitaufwendigere Geburt kostet deutlich weniger als der geplante Kaiserschnitt und bringt für die Klinik einen erheblich höheren Ertrag.

 

Der Hauptgeschäftsführer  der deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Georg Baum ist ebenfalls der Ansicht, dass eine normal verlaufende Geburt viel zu wenig honoriert wird und er hat deshalb Sorge, dass deswegen weitere kleinere Geburtsstationen schließen müssen.

Zwar gibt es sogenannte Sicherstellungszuschläge, mit der wichtige Stationen von Krankenhäusern staatlich unterstützt werden. Doch Geburtenabteilungen werden durch diese nicht unterstützt.  Baum erklärt im November 2016 anlässlich des Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu den Sicherstellungszuschlägen für Krankenhäuser:

„Die von der Politik im Rahmen der Krankenhausreform zur Absicherung der medizinischen Grundversorgung – insbesondere im ländlichen Raum – eingeführten Sicherstellungszuschläge sind heute durch den Umsetzungsbeschluss des G-BA in die faktische Bedeutungslosigkeit befördert worden. (...) Besonders unverständlich ist, dass die besonderen Nöte vieler Kliniken bei der Aufrechterhaltung von Geburtsabteilungen nicht berücksichtigt werden. Das Sterben der Geburtsstationen droht damit weiterzugehen. Das von der Politik vorgesehene Instrument wird nicht genutzt.“

Nicht nur Georg Baum, sondern auch eine ganze Allianz von bayerischen Bürgermeistern fordert die Politik auf, die medizinische Grundversorgung und insbesondere den Erhalt der kleineren Geburtsstationen im ländlichen Raum zu gewährleisten. 

An die 50 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus ganz Bayern haben sich in dieser Allianz zusammengeschlossen, um gemeinsam für dieses Ziel zu kämpfen. Auch Weilheim ist dieser Allianz beigetreten.

Unser Appell geht klar nach Berlin zum Erhalt der dezentralen kommunalen Krankenhäuser und insbesondere zum Erhalt der kleineren Geburtsstationen.

Damit auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und unsere werden Mamas rundum gut versorgt sind. Und es soll doch auch weiterhin Weilheimer Kindln geben, analog zu Spees Volksweise: „ In Weilheim hier geboren ist uns ein Kindelein...“

 

NEUE INFOS ZUM THEMA:

In der Kabinettssitzung vom 21. November 2017 hat der Ministerrat ein neues Förderprogramm verabschiedet, das die Geburtshilfe im Freistaat auch künftig auf hohem Niveau flächendeckend zur Verfügung stellt.

Das neue Programm besteht aus zwei Säulen: 

Die eine setzt direkt bei den Hebammen an. Geplant ist, den Kommunen für jedes neugeborene Kind pauschal eine Förderung zu gewähren, die dann für geeignete Maßnahmen zur Personalgewinnung und Personalbindung eingesetzt werden kann.

Die zweite Säule des Förderprogramms hat zum Ziel, defizitäre Geburtsstationen im ländlichen Raum finanziell zu unterstützen, unter der Bedingung, dass die Klinik mangels ausreichender Fallzahlen nicht kostendeckend arbeiten kann und die Kommunen oder der Landkreis ausgleichen müssen.

Die Berufe der Beleghebammen und ärztlichen Geburtshelfer sollen wieder attraktiver werden. Für Hebammen wurde bereits zur Reduzierung des Haftpflichtprämienbeitrages der Regress von Sozialversicherungen auf Fälle des Vorsatzes und der groben Fahrlässigkeit begrenzt. Bayern setzt sich beim Bund für eine haftungsrechtliche Gleichbehandlung von Belegärzten in der Geburtshilfe ein. 

Weiter fordert Bayern vom Bund, dass rechtlich klar gestellt wird, wie die Übernahme von Haftpflichtversicherungsprämien durch die Krankenhäuser funktioniert und dass eine Möglichkeit eingeräumt wird, die Haftpflichtversicherungsprämie durch eine gesetzliche Pflichtversicherung für alle Gesundheitsberufe oder eine Versicherung bei öffentlich-rechtlichen Institutionen zu reduzieren.

Erste Schritte in die richtige Richtung sind getan. Bayern geht einen eigenen Weg. Beste Voraussetzung für Weilheimer Kindl.